21. Mai 2017, Triathlon Frauenfeld (800/34/7.2)

Im letzten Jahr hat eine Teilnahme in Frauenfeld aus terminlichen Gründen nicht geklappt. Dieses Jahr stand ich wieder an der Startlinie, bzw. am Beckenrand.

Ich bin mit eher gemischten Gefühlen nach Frauenfeld gefahren, da mir in dieser Saison irgendwie der Biss fehlt. Meine Trainings sind nicht wirklich strukturiert und ich gehe Laufen und fahre Velo, weil ich die Bewegung brauche. Doch habe ich das Gefühl, bei jedem Training sei es irgendwie zäh. Nachdem ich meine Erkältung von den Ostern mit ins Trainingslager nach Tossa nahm und dort nur mit etwas „gifteln“ über die Runden kam, ist mein Formstand eher dürftig.

Auf dem Wettkampfgelände in Frauenfeld freute ich mich enorm, dass ich wieder viele bekannte Gesichter sah und mit meinen Mitstreitern gute und lockere Gespräche führen konnte. Dies ist für mich immer wieder ein Aufsteller. Dieses Jahr ist auch sonst noch speziell, denn mein Schwiegersohn Christian steigt auch in die Triathlon-Szene ein und hier in Frauenfeld feiert er seine Premiere.

Chrigi startete eine Weile vor mir und wir sahen uns erst im Zielbereich wieder. Die Einzelstarts im Freibad finde ich ideal und es gibt so kaum Rangeleien im Wasser. Die 800 Meter sind auch ziemlich gut zu bewältigen,  jeoch wie gewohnt „zerreisse ich keine grossen Stricke“ im Wasser, bin jedoch froh, dass ich die erste Disziplin einigermassen schadlos hinter mich bringe.

In der Wechselzone läuft es gut und ich steige auf mein Trainingsrad (die neue Wettkampfmaschine bedarf noch etwas Eingewöhnung!) und los geht es. Nach ein paar wenigen Metern verliere ich meinen Getränke-Bidon, muss anhalten und umkehren, damit ich ihn wieder einsammeln kann. Hhhhmmm, fängt ja gut an! Weiter geht es und ich strample die erste Steigung hoch. Eigentlich läuft es gar nicht so schlecht und ich versuche meine Kräfte so gut es geht einzuteilen. Heute ist ein sehr windiger Tag und ich habe das Gefühl, dass ich mich auf der Radstrecke nirgends ein wenig erholen kann. Auf der zweiten Velorunde rauscht Alfi (der nach mir gestartet ist) locker an mir vorbei und ich weiss was es geschlagen hat! Ich bleibe bei meinem Tempo und hoffe, dass ich auf der Laufstrecke nicht noch mehr Zeit verliere.

Auch der zweite Wechsel funktioniert nicht schlecht und ich mache mich an die dritte Disziplin. Ich erinnere mich an meine Lauftrainings bei welchen ich diese Saison auch das Gefühl habe, dass einfach der „Pfupf“ fehlt. Ich weiss nicht ob das Alter zuschlägt oder ob es im Kopf nicht stimmt? Ich mache das Beste draus und gebe Gas so gut es geht. Die vier Laufrunden kann ich recht gut durchziehen und bin froh, dass ich schon bald den Zieleinlauf sehe.

Kurz nachdem ich im Ziel bin, sehe ich Linda und Chrigi.   .....   Was ist denn da passiert? Chrigi hat eine eingebundene Hand? Seine Information dazu lautet: Velosturz in einer Kurve. So schade, denn seine Premiere wäre ansonsten recht gut gelaufen. Chrigi ist in einer Kurve das Hinterrad weg gerutscht und er hat ordentlich „Tapete“ liegen lassen, so ein Sch....!

Der Höhepunkt des Tages war für mich, dass Reto Schawalder am Rennen teilgenommen hat und dass er nach seiner sehr schweren Krankheit gleich wieder auf dem Podest gelandet ist, einfach unglaublich. Ich freue mich enorm für ihn und für Elisabeth und kann nur den Hut vor dieser Leitung und seinem Willen ziehen, SUPERGENIAL RETO!!! 

Mit meiner Zeit von 1:55:46 bin ich auf dem vierten Platz in der Kategorie M55+ gelandet und bin eigentlich ganz zufrieden, zumal meine Vorbereitungen in diesem Jahr eher als „etwas Speziell“ zu bezeichnen sind. Wenigstens konnte ich noch die schnellste Laufzeit in der Kategorie verbuchen. Ich bin gespannt, ob ich doch noch einen roten Faden finde und mache mich an die Vorbereitungen für den IM 70.3 in Rapperswil. Chrigi wünsche ich gute Besserung und hoffe, dass es ihm nicht die Motivation am Triathlon genommen hat!