22. Juli 2017, JAKOBI-LAUF in St. Anton am Arlberg

Am vergangenen Samstag war es wieder soweit. Bei besten Wetterverhältnissen sind wir in St. Anton eingetroffen. Nachdem wir die Startnummern abgeholt hatten, war noch viel Zeit bis zum Start und wir konnten uns im Hotel PETE entspannt vor den Fernseher setzen und die Tour de France geniessen. Allzu bequem durften es wir uns nicht machen, sonst hätten wir womöglich noch den Start verschlafen.

Zum Glück ist das Hotel gleich neben dem Start/Ziel-Gelände und wir konnten es ruhig angehen. Um 15.30 Uhr machten Christian und ich eine Einlaufrunde, damit wir etwas auf Touren kamen. Zurück in der Fussgängerzone, war ich dann sehr gespannt, wie ich diesen Halbmarathon hinter mich bringe? 

 

Leider passt diese Saison nicht viel zusammen und meine Form stimmt immer noch überhaupt nicht. Die muskulären Probleme am Gesäss und Oberschenkel begleiten mich nun schon über zwei Monate, egal ob ich wenig oder mehr Lauf- und Velotrainings mache!? Auch sind meine Eisenwerte wieder ganz im Keller und beim Arzt habe ich deswegen eine Eisen-Infusion bekommen. 

 

Mit diesem Hintergrund und dem Wissen, dass ich für die Führung in der Gesamtwertung des Arlberg-Adlers für meinen Zeitrückstand von 2 Minuten mit den Telemarkskiern auf die Alpinfahrer, beim Halbmarathon gut 15 Minuten schneller laufen müsste, als der Kategorienzweite, reihte ich mich in der Startaufstellung ein. Um 16.00 Uhr ging es pünktlich los und das Feld zog sich schon nach wenigen Metern ziemlich auseinander. Nach ein paar hundert Metern standen Linda und Brigitte am Strassenrand und schickten uns mit Anfeuerungsrufen auf die Reise und so ging es voll motiviert weiter.

 

Die erste Laufhälfte weist ein Streckengefälle von ca. 150 Metern auf und hier gilt es, ein gutes und schnelles Lauftempo aufrecht zu erhalten. Leider merke ich schon vor dem Wendepunkt, dass ich keinen guten Zug drauf habe und mir wäre es eigentlich egal gewesen wenn das Rennen nur halb so lang gedauert hätte. Nach dem Wendepunkt galt es, die zurück gelegten Gefällsmeter wieder einzusammeln, also wurde es sowieso zäher. Ab und zu ein kurzer Blick auf meine Uhr und ich wusste, dass mein Lauftempo gar nicht berauschend war. Die Positionen waren schon längst bezogen und ich war teilweise ziemlich alleine unterwegs. Bei jeder Distanzanzeige war ich erleichtert, dass ich wieder einen Kilometer hinter mir hatte.

 

Etwas wehmütig dachte ich an das letzte Jahr, als ich den Halbmarathon voll durchziehen konnte und meine Vorfreude auf den baldigen Zieleinlauf hielt sich in Grenzen. Trotzdem war ich froh, als ich die Fussgängerzone endlich erreicht hatte und der Speaker meinen Namen rief. Christian empfing mich hinter der Ziellinie, er war schon einige Zeit im Ziel und meinte nur, dass er auf den letzten Kilometern auch „beissen“ musste. 

 

Christian verpasste den Kategoriensieg um lumpige 0,6 Sekunden und wurde Zweiter. Ich konnte zwar meine Kategorie gewinnen, dies jedoch nur 8 Minuten vor dem Zweitplatzierten. Somit wird es wohl kaum reichen, dass ich den letztjährigen Sieg beim Arlberg-Adler wiederholen kann, denn der Punkteabstand auf den momentan Führenden in der Gesamtwertung ist zu gross, als dass ich dies beim Bike-Marathon noch gutmachen kann.

 

Trotzdem haben wir ein sehr schönes Wochenende in St. Anton erlebt. In dieser Jahreszeit ist es wirklich angenehm, weil es nicht so hektisch wie im Winter ist. So hatten wir bei PETE tolle Gespräche, gute Unterhaltung und können wie immer nur sagen, dass wir uns hier einfach sauwohl fühlen!! 

 

Am Sonntag gingen wir gut ausgeschlafen ans feine Frühstücksbuffet und anschliessend besuchten wir noch das Museum von St. Anton. Es ist sehr interessant zu sehen, wie der Tourismus hier entstanden ist und wir amüsierten uns köstlich an den alten Skiaufnahmen.

 

Bis bald und auf Wiedersehen im August, beim Bike-Marathon.

 

 

 

Thomas LEDI