18. Mai 2014, Duathlon-Schweizermeisterschaft in Zofingen

Ich habe mich kurzfristig entschieden, am Sonntag nach Zofingen zu fahren. Ich wollte zuerst schauen/spüren wie sich meine Beine nach der SOLA-Stafette anfühlten. Ausserdem lachte am Sonntagmorgen die Sonne vom Himmel und so fiel mir die Entscheidung nicht allzu schwer. Der Intervall-Duathlon mit den Distanzen 4-16-4-16-4 galt als Rennen für die Schweizermeisterschaft. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir die Wechselzone einrichten und ich traf viele bekannte Athleten und Bekannte. So verging die Zeit bis zum Start im Nu und ich war gespannt ob ich heute meine Leistungsfähigkeiten abrufen konnte. Mit dem Rennen vom Vortag in den Beinen konnte ich das Ganze nicht so richtig einordnen.

Auf der ersten 4-km-Runde lief es ganz ordentlich (3:40/km) und ich wechselte zuversichtlich aufs Velo. Mit nicht wirklich lockeren Beinen pedalte ich die 16 Kilometer herunter und wechselte fast zeitgleich mit einem meiner Kontrahenten, Jürg Künzler, auf die zweite Lauf-strecke. Hier galt es einen Zeitabstand auf Jürg herauszulaufen, da er auf dem Velo schneller unterwegs ist als ich. Beim neuerlichen Wechsel aufs Velo habe ich ihn nicht gesehen und hoffte, dass dies so bleiben würde. Leider spürte ich jetzt schon, dass meine Waden ziemlich verhärtet waren und bei Kilometer 27 passierte es dann … Wadenkrämpfe“?. Es folgte gleich das steilste Stück der Strecke und ich musste im kleinsten Gang gaaaanz vorsichtig hoch-strampeln. Das letzte Teilstück konnte ich nicht mehr mit wirklichem Pedaldruck fahren und rettete mich so in die Wechselzone. Jürg war mir hier wieder dicht auf dem Fersen und rannte vor mir los. Ich wollte natürlich gleich hinterher, jedoch war dies momentan nur noch auf den Zehenspitzen möglich, da sich beide Waden „komisch verformten“ und ihren Dienst ver-weigerten. So versuchte ich mich einigermassen vorwärts zu bewegen und hoffte, dass sich die Wädli an ihre Lieblingsbeschäftigung „das Laufen“ erinnerten. Nach ca. 300-400 Metern kam so langsam eine Laufbewegung zum Vorschein. Jürg wurde vorne immer kleiner und ich sagte mir, dass kann es nicht sein! Also versuchte ich Tempo aufzunehmen und irgendwie dran zu bleiben. Allmählich fand ich meinen Rhythmus und ich war wirklich froh, dass es zwei Laufrunden mit je 2 Kilometern gab, so hatte ich etwas mehr Zeit um zu versuchen wieder an Jürg heran zu kommen. Auf der zweiten Runde habe ich es geschafft heran zu laufen und gleich vorbei zu ziehen. Dafür musste ich alle Energiereserven mobilisieren. Zur Sicherheit noch ein, zwei Blicke nach hinten und ich wusste, dass ich vor Jürg das Ziel erreichen konnte.

Mein Einsatz hat sich gelohnt und ich konnte meinen Schweizermeistertitel mit 16 Sekunden Vorsprung verteidigen.

So kann ich sagen, dass ich einen guten Saison-Einstand hatte und das Wochenende viel Spass und Chrampf war.

Thomas LEDI